Strippenzieher und Hinterzimmer zeigt, wie Journalismus in der Hauptstadt gemacht wird, wer welche Informationen “platziert und welche Interessen im Wechselspiel von Politik und Journalismus die Oberhand behalten.
“Politik ist nur, was in der Öffentlichkeit stattfindet, so die Erfahrung eines langjährigen Ministers. Wer macht Meinung in Berlin? Wer umarmt wen? Wie groß ist die Distanz noch zwischen Politikern und Journalisten, wo sie doch wechselseitig aufeinander angewiesen sind?
Der Film zeigt einen Ausschnitt aus dem hektischen und zum Teil absurden Alltag von Politikern und Journalisten in Berlin: die Jagd nach der exklusiven Nachricht und der fetzigen Schlagzeile; die fast konspirative Welt der geheimen Hintergrundkreise; und der aufreibende Party-Marathon am Abend.
Die Autoren dokumentieren die Folgen des “Meutejournalismus” im Bundestag und geben einen Einblick in die Szene der zahlreichen Hintergrundkreise, in denen sich Politiker mit handverlesenen Journalisten treffen. “Wir handeln geheime Dinge ab, sagt eine Journalistin über ihren Kreis, “das muss der Zuschauer oder Leser nicht erfahren, sondern er muss dann nur verstehen, was wir sagen. Und liefert auch noch den Grund für diese Schweigsamkeit in eigener Sache: “Was da gemacht wird, ist unser Berufsgeheimnis. Das gleiche gilt für den Lobbyismus. Ein Lobbyist redet ja auch nie offen darüber, mit wem er spricht, welche Papiere er erhält, wo er sie hinschiebt und was daraus wird.
Viele in Berlin empfinden den Kampf um Anerkennung und Aufmerksamkeit als bedrohlich für beide Seiten, für Politik und Medien. “Weil in dieser medienbestimmten Republik jemand, der nicht in den Medien ist, nicht da ist, so Hans Eichel, langjähriger Finanzminister. Und Fritz Kuhn, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, bekennt: “Wenn Sie bei der Frau Christiansen oder bei der Frau Illner in den Talkshows nicht vertreten sind, dann existieren sie politisch nicht. Strippenzieher und Hinterzimmer, Meinungsmacher im Berliner Medienzirkus?
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