Sex statt Liebe: Deutschlands gefühlskalte Jugend Leon verführte im Alter von zwoelf Jahren ein Mädchen in seinem Heim. In den vergangenen sieben Jahren hatte er mit über 350 weiteren Partnerinnen Sex. Mila wurde mit 16 schwanger – als Folge ihrer ausschweifenden Drogen- und Alkoholkarriere. Dies sind zwei Beispiele, die den Gründer des Berliner Kinderhilfsprojektes Arche aufmerken liessen.
Immer jünger erleben Deutschlands Jugendliche ihr erstes Mal. Doch die vermeintlich sexuelle Befreiung ist regelmäßig Ausdruck von elterlicher Vernachlässigung und mangelnder Aufklärung. Gerade in prekären Familienverhältnissen sind minderjährige Schwangere keine Ausnahmeerscheinung mehr. Durch die zunehmende Frühsexualisierung verlieren viele Jugendliche die Fähigkeit, partnerschaftliche Beziehungen aufzubauen. Sex wird zur Leistung. Das einzige, was zählt, ist die Quantität der Partner.
Gravierend sind die gesellschaftlichen Folgen: Wenn Kinder nicht mehr lernen, was Liebe ist, nimmt sexuelle Verwahrlosung ihren Raum ein. Verhuetung gilt als uncool, der junge Körper ist das wichtigste Statussymbol. SPIEGEL TV begleitet Berliner Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren in ihrem Alltag zwischen Badesee, Shi-Scha-Rauchen und Tristesse sowie den Arche-Gründer Bernd Siggelkow im Kampf gegen Perspektivlosigkeit und sexuelle Verwahrlosung.
Update: Wurde durch die Diskussion Nachtstudio “Sex statt Liebe: Wo bleiben die Gefühle?” vom 17.05.2009 getauscht, da die Dokumentation aktuell nicht online zu finden ist. Gäste: Volker Sommer, Richard David Precht, Heike-Melba Fendel, Ulrich Clement und Sabine Döring.
Sex statt Liebe | Deutschlands gefühlskalte Jugend (Dokumentation):
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