Oskar Lafontaine auf der Bankenkonferenz in Frankfurt- www.NachDenkSeiten.de Teil: 3/3

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Oskar Lafontaine auf der Bankenkonferenz in Frankfurt- www.NachDenkSeiten.de Teil: 3/3

Der Raubzug des Internationalen Währungsfonds (IWF/ IMF)

Weltbank und Internationaler Währungsfond wollen Probleme lösen, die ohne ihre Politik überhaupt nicht entstanden wären

Meldungen und Fotos von Unruhen aus Ländern, deren Bürger sich gegen die gestiegenen Grundnahrungsmittelpreise wehren, gehen um die Welt. Die Weltbank hat ein schnelles und entschlossenes Vorgehen gefordert. Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, die Welthungerhilfe und die Organisation Foodwatch verurteilten die Verwendung von Nahrungsmitteln für die Herstellung von Biosprit und die Agrarsubventionen in den USA und der Europäischen Union. Die Welthungerhilfe beziffert die Zahl der Menschen, die Hunger leiden, auf über 850 Millionen. Nach Angaben der Weltbank sind die Preise für Lebensmittel in den vergangenen drei Jahren weltweit um 83 Prozent gestiegen. Als wichtigste Gründe wurden die verstärkte Produktion von Biokraftstoffen, Dürren und veränderte Ernährungsgewohnheiten in aufstrebenden Ländern wie China genannt. Eine der Hauptursachen, die vom Internationalen Währungsfond (IWF) verordneten Strukturanpassungsprogramme (SAP), wurden jedoch verschwiegen. Von Christine Wicht

Dominik Strauss-Kahn sagte.: „Hunderttausende Menschen werden hungern müssen, Kinder an Mangelernährung leiden, die Wirtschaft von Staaten kann zerstört werden. Es ist nicht nur eine humanitäre und wirtschaftliche Frage, sondern auch eine, die die Demokratie betrifft”. Diese Aussage des IWF-Direktors ist an Zynismus nicht zu überbieten, da der IWF maßgeblich für die Ursachen dieser Katastrophe verantwortlich ist.

Als der IWF unter dem Einfluss des Keynesianismus 1944 als Reflex auf die Weltwirtschaftskrise gegründet wurde, sollte er folgende Ziele verfolgen:

* Verbesserung der finanziellen Kooperation zwischen den Staaten
* Stärkung des internationalen Handels
* Stabilisierung der Währungsbeziehungen und der Währungen
* Internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Währungspolitik
* Aufbau eines internationalen Zahlungssystems
* Finanzielle Hilfe zur Überwindung von Zahlungsschwierigkeiten von Staaten
* Verhinderung von Unausgewogenheiten in den Zahlungsbilanzen der Mitglieder
* Ausgewogenes Wirtschaftswachstum

Zu Beginn der 1980er Jahre, mit dem Aufkommen des Monetarismus als vorherrschender ökonomischer Schule und beeinflusst von den so genannten Chicago Boys um Milton Friedman, änderte der IWF seine wirtschaftspolitische Ausrichtung und schlug einen marktradikalen neoliberalen Wirtschaftskurs ein. Mit diesem Richtungswechsel verabschiedete sich der IWF von seinen ursprünglichen Zielen…

Quelle: Wolfgang Lieb (NachDenkSeiten)
http://www.nachdenkseiten.de/?p=3202
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