Die Auflösung der Kombinate und der anderen Großbetriebe der DDR prägte die 90er-Jahre. Lange waren dann die ehemaligen Standorte alles andere als blühende Landschaften. Wenn es um Aufschwung Ost ging, standen meist nur Leuchttürme wie Jena oder Dresden im Mittelpunkt. Mittlerweile hat sich das Blatt entscheidend gewendet. Wirtschaftswissenschaftler sprechen für die letzten Jahre von einer “Re-Industrialisierung” des Ostens. Viele der alten Industriestandorte im Osten erleben eine Renaissance. So produziert die Werftindustrie in Wismar unter Volldampf, Hauptauftraggeber ist Russland.
Auch die Stahlindustrie in Eisenhüttenstadt blüht wieder. Hauptabsatz auch hier Osteuropa. Die günstige Lage und alte Kontakte machen neben einer veränderten Nachfragesituation auf dem Weltmarkt die Vorzüge der großen Oststandorte aus. Ähnliches gilt für den Bergbau: Kupfer, Zinn oder Kalisalze im ostdeutschen Boden sind wieder gefragt, seitdem die Rohstoffpreise weltweit explodierten. Auch die Investitionen in den Chemiestandort Leuna tragen nun Früchte. Und es ist gelungen, mit der Solarindustrie einen tragfähigen Neuanfang in Bitterfeld zu bewerkstelligen.
20 Jahre nach der Wende geht der Film deshalb der Frage nach, was aus den großen Industrie- und Bergbaustandorten im Osten geworden ist. Wir besuchen Menschen, die zur Wende dort tätig waren. Sei es im Kalibergbau, in der Stahl- oder Chemieindustrie. Was ist aus ihnen geworden, haben sie wieder Fuß gefasst, konnten sie vom Aufschwung profitieren? Und wie trägt der aktuelle Aufschwung zur Bevölkerungsstabilisierung Ost bei?
Die Erben der Kombinate | Vom Überlebenskampf der Ostbetriebe
Quelle und Text: www.mdr.de/doku/leben-heute/6229344.html
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