Zeigen oder zensieren? VOM WINDE VERWEHT – Kritik & Analyse
Der US-Sender #HBO hat den Klassiker „Vom Winde verweht“ (#GoneWithTheWind) vorerst von seiner Streamingplattform gelöscht. Er soll irgendwann später wieder veröffentlich werden, dann jedoch neu kuratiert, kommentiert und möglicherweise mit Triggerwarnungen versehen. Vorausgegangen war diesem Vorgang der Protest eines berühmten HBO-Abonnenten: John Ridley, der unter anderem das mit einem #Oscar ausgezeichnete Drehbuch zu „12 Years a Slave“ schrieb, hatte in einem Artikel in der „Los Angeles Times“ gefordert, dass HBO das von David O. Selznick prodozierte Melodram nicht wie jeden anderen Film behandeln dürfe, da die Darstellung von Schwarzen massiv diskriminierend sei und überdies die Sklaverei in den Südstaaten des 19. Jahrhunderts verherrlicht werde. Diese Erkenntnis ist keineswegs neu, nicht nur in der Filmwissenschaft wird seit Jahrzehnten Kritik an dem Kultfilm geübt, doch aufgrund gegenwärtiger Ereignisse ist die Debatte neu entflammt. Wie sollte man sich also zu „Vom Winde verweht“ verhalten? Darf und soll der Film noch gezeigt werden? Und wenn ja, wie? Das knapp vierstündige Werk ist vieldeutig, auf eine Triggerwarnung lässt es sich jedenfalls nicht reduzieren. Ignoriert werden darf auch nicht, dass hier nicht bloß die Vergangenheit romantisiert, sondern zugleich der Beginn der Moderne – personifiziert von Rhett Butler (Clark Gable) und Scarlett O’Hara (Vivien Leigh) – zelebriert wird. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt im Video!
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