Diktatur der Uhr? | Neues und Mythen zum Thema Zeit (Dokumentation 2012)

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3sat │ Diktatur der Uhr

Wir haben heute mehr Uhren als Zeit. “Eine Gesellschaft ist entweder reich an Gütern oder reich an Zeit”, so der schwedische Ökonom Staffan Linder. scobel beschäftigt sich diesmal mit dem Phänomen Zeit und fragt, warum sie in der Quantenphysik keine Rolle spielt, warum sie mal zu schnell und mal zu langsam vergeht und versucht zu ergründen, was hinter der Beschleunigungsmaschinerie steckt, die unser Leben bestimmt.

Der biologische Taktgeber des Menschen ist die innere Uhr. Bei den meisten Menschen weicht sie jedoch vom physikalischen 24-Stunden-Tag ab. Sie muss deshalb mit den äußeren Tageszeiten immer wieder synchronisiert werden. Der wichtigste natürliche Zeitgeber ist das Sonnenlicht.

Die Zeit ist immer gegenwärtig und taktet unser gesamtes Leben. Seit Albert Einstein wissen wir, dass Zeit relativ ist, relativ zu Geschwindigkeit und Materie. Deshalb kann sie unterschiedlich langsam oder schnell vergehen.

“Ihr könnt predigen über was ihr wollt, aber predigt niemals über vierzig Minuten”. Das schrieb einst Martin Luther. Bereits die frühe protestantische Ethik sah einen engen Zusammenhang zwischen Sünde und Zeitverschwendung. In der Moderne, geprägt von Wachstum und Fortschritt, wurde Muße zur Zeitverschwendung und diese zum Sündenfall.

Sendung vom 19.07.12 mit folgenden Gästen: Till Roenneberg, Hartmut Rosa und Marc Wittmann. Diktatur der Uhr? | Neues und Mythen zum Thema Zeit (Dokumentation 2012): Quelle: http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/163595/index.html
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