Mit dem Choral “Ich bete an die Macht der Liebe” hat sich der 18. November 1989 in die Köpfe der Bürger von Wahlhausen (Thüringen) und Bad Sooden-Allendorf (Hessen) eingebrannt. Am frühen Morgen dieses bitterkalten Tages passierte, was niemand mehr für möglich gehalten hatte.
Die Grenze, die fast vier Jahrzehnte lang zwischen dem Ost-Dorf und der West-Stadt stand, wurde geöffnet. “Immer, wenn wir dieses Lied heute hören, denken wir an diesen Tag.” (Horst Zbierski, Chronist und langjähriger Bürgermeister von Wahlhausen)
Nur in seltenen Fällen hatte das DDR-Regime eine Besuchsreise zugestimmt, die es einem Wahlhäuser möglich machte, zu den nur einen Kilometer entfernten Nachbarn in den Westen zu gelangen. Dass ein Bad Sooden-Allendorfer ins im Sperrgebiet liegende Wahlhausen reiste, war völlige Utopie, weil ein Westler niemals den dafür notwendigen Passierschein erhalten hätte.
In diesem Film, der anlässlich des 20. Jahrestags der Grenzöffnung produziert wurde, kommen Zeitzeugen aus Wahlhausen und Bad Sooden-Allendorf zu Wort. Neben historischen Fotografien, Videos und Filmen gibt es auch ein Wiedersehen mit den legendären Höhberg-Musikanten, die an jenem Novembertag “Ich bete an die Macht der Liebe” intonierten.
So lautet der Klappentext der DVD, auf der ich meine Videodokumentation im Jahr 2009 veröffentlichte. Grundlage hierfür war Interviewmaterial von knapp 30 Stunden, außerdem viele Fotos und Videos. Jetzt, fast zwei Jahre später, möchte ich den Film endlich der Allgemeinheit zur Verfügung stellen und hoffe, dass es durch YouTube die Äonen überdauern wird :-)
Ich selbst habe die DDR noch als kleiner Junge erlebt, wohnte zwar auf Westseite, aber keine fünf Gehminuten von der Grenze entfernt. Ich habe mehrmals Verwandte in der DDR besucht und auch die Grenzkontrollen der DDR bewusst miterlebt, wie die Grenzer mit Bananen und Schokolade zu bestechen waren. Als die DDR dann durch den Volksaufstand niederging, war ich neun Jahre alt — ein Ereignis, das auch ich niemals vergessen werde und in dieser Doku festgehalten habe.
Klarstellen möchte ich, dass ich die Veröffentlichungsrechte für alle Medien, aus denen der Film bzw. die Doku besteht, besitze. Insbesondere bei der Musik habe ich darauf geachtet, dass die Werke sowohl gema- als auch lizenzfrei sind. Teilweise habe ich die Stücke sogar selbst aufgenommen. Eine Sperrung wegen vermuteter Urheberrechtsverletzung ist also absolut nicht notwendig, siehe hierzu auch die Credits im Filmabspann.
Die DVD mit diesem Film ist übrigens noch erhältlich, und zwar unter folgender Adresse: http://www.amazon.de/Die-Macht-Liebe-Erinnerung-Sooden-Allendorf/dp/398097968 Eine Produktion von mir, Martin Schülbe, http://www.MartinSchuelbe.de
Die Macht der Liebe | Über das Ende der DDR (Dokumentation):
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