Denkfehler: Wachstum ist schlecht

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Denkfehler: Wachstum ist schlecht

Über Wachstum wird in unserer Gesellschaft kontrovers diskutiert. Die beiden Gesprächspartner Anette Sorg und Albrecht Müller zeigen, dass man den Begriff und das, was dahintersteckt, differenziert sehen kann.

Es kommt drauf an, was wächst. So ist doch wohl zum Beispiel gegen die Verbesserung der Lehrer-Schüler-Relation, die normalerweise zu einem höheren Wachstum führt, weil Menschen arbeiten und Gehälter gezahlt werden, nichts einzuwenden. Auch übrigens nicht gegen die Versorgung von Menschen und Familien, denen wichtige Güter fehlen.
Es kommt drauf an, ob Ressourcen wild verbraucht werden oder geschont werden. Die Behauptung, Wachstum sei ökologisch generell problematisch, ist falsch.

Im Video kommen Beschäftigungsprogramme zur Sprache, deren Wirkung man an den erfolgten Investitionen sehen konnte und die rundum sinnvoll waren. Auch sie führten im Zeitraum ihrer Realisierung zu einer höheren Wachstumsrate. Gegen solches Wachstum zu polemisieren, macht keinen Sinn.

Kritisch begleiten sollte man allerdings die Sprüche und die Politik, die mit den Freihandelsabkommen verbunden sind. Da wird in der Regel hervorgehoben, der Freihandel führe zu einem höheren Wachstum, und dabei wird nicht gefragt, was das für die ökologische Belastung und für den Ressourcenverbrauch bedeutet. Und schon gar nicht wird beachtet, dass es möglicherweise Alternativen gäbe. Zum Beispiel die stärker auf Regionen konzentrierte wirtschaftliche Tätigkeit.
Ähnlich unkritisch gehen viele Menschen und Politiker immer noch mit einer wachstumsfördernden Agrarentwicklung um. Die extreme Chemisierung der Landwirtschaft hat uns hohe Wachstumsraten der Nahrungsmittelproduktion gebracht – versehen mit einem hohen Preis.

Das Video ist insgesamt ein Beitrag zur differenzierteren Betrachtung eines in der Öffentlichkeit breit diskutierten Phänomens.