Wie ticken die jungen Rechten? Was sagen die Eltern? Und wie mutig muss man inzwischen sein, um ihnen gegenüber zu treten? Der Film zeigt junge Extremisten, ihre Opfer, verunsicherte Mütter, zweifelnde Aussteiger und die Staatsmacht bei ihrem Kampf gegen rechte Gewalt im Tal der Wupper. Zuerst waren es kleine Aufkleber am Laternenpfahl, dann gab es Anmache auf Volksfesten und Sieg-Heil-Rufe zu später Stunde. Wenn der Alkoholpegel hoch genug ist, werden Andersdenkende gejagt und ein deutsch-türkischer Kioskbesitzer verprügelt, obwohl man dort von Kindheit an eingekauft hat.
Seit über einem Jahr geht das schon so im Bergischen Land zwischen Wuppertal und Radevormwald. Die Bereitschaft zur Gewalt steigt an. Gegen einen Schulleiter, der seine Schüler über die Aktivitäten der Szene aufklären wollte, wurden Plakate geklebt, mit seinem Konterfei im Fadenkreuz. Wohlgemerkt im November – nach Bekanntwerden der Morde der NSU-Terrorzelle.
Selbstbewusst skandieren die jungen Männer ihre rechtsradikalen Sprüche und fremdenfeindlichen Parolen auf rechten Demos – landesweit. Zu Hause verhalten sie sich konspirativ, fühlen sich als verfolgte Patrioten. Einzeln sind sie unscheinbar, in der Gruppe unberechenbar. “Das Ganze ging eigentlich erst so richtig los, seit “Pro NRW” hier aktiv ist”, berichten türkische Jugendliche aus dem örtlichen Fußballclub.
In der Schule, im Bürgerverein herrschen Verunsicherung und Angst, es “mit denen zu tun zu bekommen”, dabei kennt man sich eigentlich ganz gut. Dass Wegducken keine Lösung sein kann, wird den Bürgern allmählich klar, und auch die örtliche Polizei reagiert jetzt schneller, seit Beamte von Gruppenmitgliedern mit Reizgas attackiert wurden. Ein Film von Wolfgang Minder.
Quelle, Text und weitere Informationen:
http://www.wdr.de/wissen/wdr_wissen/programmtipps/fernsehen/12/05/10_2230_w.php5
Braune Flecken: Junge Männer zwischen Hass und Heimat (Dokumentation ZDF 2013):
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