Nach Ermittlungen der Polizei ist die Zahl jugendlicher Straftäter in den vergangenen zehn Jahren um mehr als einhundert Prozent gestiegen. Erschreckend ist außerdem die Gewaltbereitschaft der halbwüchsigen Täter.
Wo früher Streitigkeiten mit einer Schlägerei beseitigt wurden, kommen heute Totschläger, Klappmesser oder Pistolen zum Einsatz.
Ein 16-jähriger sticht wahllos Menschen nieder, Grundschüler schlagen ihre Klassenlehrerin krankenhausreif – die Brutalität auf der Straße nimmt spürbar zu.
Der Staat versucht mit verschiedenen Maßnahmen die Gewalt in den Griff zu bekommen.Oft ohne nachhaltigen Erfolg. Lösungsansätze sind Mangelware – auch in den Elternhäusern, die meist Ursache des Problems sind.
In Heidenheim bei Ulm beschäftigen sich Experten mit jugendlichen Intensivtätern. In einem Anti-Aggressivitätstraining will der Sozialpädagoge Gerhard Humm vorbestraften Jugendlichen den Spaß an der Gewalt nehmen.
Die Kriminellen werden mit ihrer Tat konfrontiert und sollen sich in die Rolle ihres Opfers versetzen. Heftige Provokationen und harte Beschimpfungen gehören zum Konzept. Der 18-jährige Tobias ist wegen schwerer Körperverletzung vorbestraft, hält er das Training nicht durch, droht ihm eine Gefängnisstrafe.
In Hamburg ist gut ein Viertel aller Jugendlichen schon einmal Opfer einer Straftat geworden, jeder Achte sogar mehrfach. Die Schulen der Hansestadt setzen auf die Zusammenarbeit mit der Polizei. Im Rahmen des Programms‚ Cop 4 You betreut der Beamte Holger Mahns betroffene Schüler auf dem Pausenhof und steht für vertrauliche Gespräche mit Tätern und Opfern zur Verfügung. Die jugendliche Gewalt soll so bereits im Keim erstickt werden.
Im Ost-Berliner Stadtteil Hohenschönhausen kümmern sich die Sozialarbeiter von Europas größter Streetworker-Vereiningung‚ Gangway um gewaltbereite Mädchen aus der rechten Szene. Auf der schiefen Bahn, Jugendgewalt in Deutschland.
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